Kilimandscharo – Verrückten Traum verwirklicht
Tansania 18.11.2016

Kilimandscharo – Verrückten Traum verwirklicht

Hallo Frau Hils,

wir sind wieder im Lande und es ist alles super gegangen! Also ein großes Lob an Ihre Agentur und Ihre Repräsentanz in Moshi.

Zu unserer Reise:
...Weihnachten 2014, nach ein paar Flaschen Rotwein, kam ich auf die verrückte Idee den höchsten Berg Afrikas, den Kilimanjaro zu besteigen! Spontan reagierte meine Mutter (80 Jahre & Afrika Liebhaber) mit "I´ll come with you Andrew" und mein etwas jüngerer Bruder Nigel, sagte auch gleich, "das wollte ich schon immer machen". Mein Sohn der sich bis dahin etwas zurückgehalten hatte, war plötzlich auch Feuer & Flamme dafür und somit waren wir auf einen Schlag zu Dritt.

​​Diese Trekkingtour machten wir nicht nur zum Spaß...

...sondern dahinter steckt auch ein guter Zweck. Nigel hat bereits einen Spendenaufruf für "JustGiving for British Liver Trust" gestartet, da mein zweiter Bruder vor zwei Jahren eine Lebertransplantation benötigt hatte. Mein Sohn & ich wollen Spenden für die McDonald´s Kinderhilfe generieren. Damit werden Ronald McDonald Häuser finanziert, wo Familien kostenfrei übernachten können während das schwerkranke Kind in der Klinik - teilweise bis zu mehreren Monaten - behandelt wird.

Hier ein paar Eckdaten zu unserer Reise:
Nach einigen Monaten Recherche und Vergleiche bei div. Veranstalter (in Tansania, England, Indien und hier zuhause), haben wir uns für Moja Travel in Offenburg entschieden. Die Beratung, welche fast ausschließlich online erfolgte, war professionell und preislich nur geringfügig teurer als das günstigste Angebot von einer Indischen Agentur. ​
Am 8.Nov 2016 flogen wir mit Ethiopian Airlines über Frankfurt & Addis Abeba nach Kilimanjaro. Natürlich gibt es ein paar andere Möglichkeiten - auch günstigere - dahin zukommen, aber Ethiopian landet und fliegt weg um eine "humane" Uhrzeit - also nicht mitten in der Nacht. Das ist unserer Meinung nach wichtig, da die Tour in der Regel im Laufe des Vormittags beginnt, und man braucht eine vernünftige Nacht Schlaf davor.

Ein Akklimatisierungstag musste sein

​Nachdem es im November regnen könnte (kleine Regensaison), haben wir uns beraten lassen und uns für die "Rongai Route" entschieden. Diese Route führt auf der nördlichen Seite des Berges und wir haben uns sagen lassen, dass sich die Regenwolken eher im Süden aufhalten und somit hoffen wir auf durchgehenden blauen Himmel! Außerdem wird die Rongai Route gegenüber den restlichen Routen von wenigeren Bergsteiger genutzt und somit erwarten wir keinen hohen Andrang in den Camps! Ach ja, noch eine wichtige Info - wir werden einen "Akklimatisierungstag" bei 4330m einlegen. Dadurch kostet das Ganze etwas mehr, die Erfolgsquote aber den Gipfel zu erreichen erhöht sich dementsprechend.

​Wirklich ein Lob an Moja Travel für die sehr ausführliche Reiseinformation mit dem üblichen "Wissenswertes über Tansania" aber auch unter anderem 3 volle A4 Seiten für den Bereich "Medizinische Hinweise" & Höhenkrankheit". Vor allem, mit "AMS" (Höhenkrankheit) ist nicht zu spaßen! Unsere Guides Obtati und Mogli sind sehr erfahrene Bergführer, konnten uns jede Frage beantworten und damit jegliche Angst nehmen.

Der Gipfeltag war hart, richtig hart!

Mit heißem Ingwer Tee und dem zweiten Energieriegel versuchten wir unsere letzten Reserven wieder aufzufüllen. In weiter Ferne zeigte sich mittlerweile unser Ziel, der Uhuru Peak. Es konnte nicht mehr weit sein. Nur noch den Rand des Kraters entlang, schlappe 200 Höhenmeter hinauf und dann hatten wir es geschafft. Also machten wir uns wieder auf den Weg. Uns pfeifte eiskalter Wind um die Nase. Wir kämpften uns in slow motion Schritt für Schritt vorwärts. Immer das Ziel fest vor Augen. Es ging endlos über Hügel hinab und hinauf. Wir brauchten auf diesen 200 Metern weitere vier Schnaufpausen mit Ingwertee. Und nur der Blick auf das Ziel und die stetige Motivation unseres Guides Mogli brachten uns voran. Und dann endlich: Nigel erreichte um 09:34 Uhr als erstes das Gipfelschild, lies sich erschöpft auf den Stein darunter nieder und fühlte nur noch Erleichterung. Er hätte keinen weiteren Schritt mehr gehen können. Direkt danach kam Andrew am Peak an. Sein einziger Gedanke war "Was gibt es heute eigentlich zum Mittagessen? Ein Schnitzel wär schön!" Die Zwei dort sitzen zu sehen gab mir die letzte Kraft. Buchstäblich auf allen Vieren kroch ich die letzten Meter zum Ziel. Ich setzte mich hin und realisierte Stück für Stück, was ich geschafft hatte. Minutenlang saß ich nur da und es flossen die Tränen. Unendliche Erleichterung machte sich breit. Das ganze Adrenalin der letzten Tage löste sich und wurde von Minute zu Minute von unglaublichem Stolz abgelöst. Nach den obligatorischen Fotos am Gipfelschild und einem letzten Wahnsinnsblick auf den Gletscher wurden wir von Mogli auch schon wieder zum Abstieg aufgefordert. Längere Aufenthalte in dieser Höhe können lebensgefährlich werden.

Erstaunlich ist, wie weit man gehen kann.

Wir sind alle bis an unsere Grenzen gegangen! Das war das körperlich härteste Stück Arbeit das wir jemals durchmachen mussten. Erstaunlich ist tatsächlich, wie weit man gehen kann wenn der Körper eigentlich schon aufgegeben hat aber der Wille etwas zu erreichen noch größer ist. Wir alle dachten, man würde in diesen 8 Tagen ein paar Kilo verlieren aber tatsächlich ist es so, dass wir mehr oder weniger gezwungen wurden 3 volle Mahlzeiten einzunehmen und jede Mahlzeit mit mehreren Gängen. Also nur noch Salat wenn wir zuhause sind! ;)

Und zur Guter Letzt: Danken möchte ich meiner Frau Karin, die mich von Anfang an unterstützt hast. Danke an meinen Sohn Andrew, der sich kurzerhand entschieden hat mit mir gemeinsam diesen verrückten Traum zu verwirklichen. Danke an Nigel, dass wir uns Weihnachten 2014 gemeinsam für dieses Abenteuer begeistern und diese Zeit zusammen erleben durften. Danke auch an Toni, die mit ihrer immer fröhlichen Laune uns Männer gut bei Stimmung gehalten hatte. Leider konnte sie diese Reise nicht vollständig mit uns durchführen... Vielen Dank für die professionelle Organisation und Durchführung dieser Tour durch unsere Guides und unsere Reiseagentur Moja Travel, ohne die diese Expedition nicht realisierbar gewesen wäre. Und nicht zuletzt geht mein größter Dank an alle Sponsoren, die auf dieser Reise an uns gedacht, uns die Daumen gedrückt, jeden Tag mitgefiebert und für die Kinderhilfe gespendet haben. Asante sana, hakuna matata und immer pole, pole! Euer Andrew McDonald.

Quelle: amcdonald38.wixsite.com/kilimanjaro


A. McDonald