Elbrus Expedition - Auf dem Dach Europas
31.07.2018

Elbrus Expedition - Auf dem Dach Europas

Mit Moja Travel machte ich mich im Juli 2018 auf den Weg nach Russland, um den höchsten Berg Europas zu besteigen. Unvergessliche Tage in einer fantastische Bergkulisse.
Meine Reise beginnt in Berlin und geht weiter über Moskau in das russische Städtchen "Mineralny Vody", was so viel wie Mineralwasser heißt. Von dort weiter mit dem Bus ins Baksan Tal nach Tscheget. Auch wenn meine Augen vor Müdigkeit fast zufallen kann ich mich der unglaublichen Naturkulisse kaum entziehen. Kaum haben wir das Hotel erreicht, heißt es erstmal schlafen, Ausrüstungs-Check und das Team kennenlernen – das übrigens sehr international ist: drei Deutsche, zwei Dänen, zwei Inder, ein Amerikaner, eine Chinesin und eine russische Bergführerin.

2.Tag: Erste Eingehtour
Heute geht es auf den Mount Tscheget. Mit knapp über 3.000m eine erste ernsthafte Eingehtour in der Region. Vom leichten Regen lassen wir uns nicht beeinflussen und erreichen unser Ziel bereits gegen Mittag - für einen Moment kommt die Sonne heraus und die Wolkendecke gibt die Sicht frei. Die hiesigen bunte Pflanzen geben einen schönen, bunten Kontrast zu den kräftig grünen Wiesen. Alles in allem tanken wir ordentlich Glücksgefühle, denn der Ausblick und die anschließende Talfahrt mit dem Sessellift sind einfach herrlich.

3./4. Tag: Pastuchov Felsen und Training, 4.800m
Heute geht es mit dem Bus weiter zur Elbrus Seilbahn und hinauf zum Hochlager. Hier beziehen wir unsere einfachen aber praktischen Hütten und starten die erste Akklimatisierungstour zum Pastuchov Felsen (etwa auf 4.700m). Bereits hier merken wir, wie stark uns die Höhe zusetz. Unsere Bergführerin gibt ihr Bestes alle zu motivieren - und so sind wir nach vielen Stunden am späten Abend zurück im Lager.
Der Folgetag ist nochmal vorgesehen für aplines Höhentraining und den Umgang mit Steigeisen und Eispickel. Der Wetterprognose folgend packen wir unsere Sachen für den Gipfelaufstieg in der Nacht. Es geht los.

5. Tag: Gipfelaufstieg zum Elbrus
Wir brechen sehr spät auf – um genauer zu sein etwa 5 Uhr morgens. Das ist relativ spät für einen Gipfel wie den Elbrus. Laut unserer Bergführerin sagt der Wetterbericht starke Winde voraus, die angeblich später in der Nacht abklingen sollen. Und es sollte tatsächlich so kommen. Wir erreichen den Pastuchov Felsen im starken Schneesturm und treffen bereits hier auf erste Gruppen, die nach Abbruch der Tour auf dem Rückweg sind. Es ist um die Minus 20 Grad, extrem stürmisch, kaum Sicht.
Stück für Stück klart der Himmel auf. Wir erreichen den Sattel bei Sonnenschein. Es ist ein kleines Wunder. Nur wenige Gruppen erkennen wir in der Ferne. Ab hier wird es nochmal anstrengend. Steil geht es den Gipfelaufbau hinauf. Der Weg ist durch mehrere Fixseile gesichtert. Ich keuche und arbeite mich Meter für Meter nach oben bis zum letzten großen Plateau. Eine kurze Pause dann geht es weiter. Noch 15min Fußmarsch und ich sehe den wunderschönen Gipfel des Elbrus. Kaum zu glauben, wie romantisch das Ganze hier oben wirkt. Mit einer gewissen Leichtigkeit laufe ich die letzten hunderte Meter zum Gipfel und bin überglücklich.
Ich bin froh mit so einer tollen Truppe gelaufen zu sein. Es zeigt mal wieder, wie wichtig es es ist, die richtigen Menschen um sich zu haben, aber vor allem die wichtigen Menschen im Kopf: die Familie. Wenn ich die vielen Stunden Aufstieg auf die Füße meines Vordermanns/fraus starre, ist das fast wie Meditation und meine Gedanken verdichten sich zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Fast wie eine Bereinigung des Geistes. Bergsteigen ist und bleibt eine Faszination für mich.

6./7. Tag: Zurück ins Baksan Tal und Rückreise
Heute geht es mit der Seilbahn zurück ins Tal. Am Abend folgt die sogenannte „Wodkaparty“ – wir werden von unserer Reiseoganisation in ein Restaurant eingeladen. Das Fußballspiel England vs Kroation krönt den Abend. Den Folgetag nutzen wir für eine ausgiebige Wanderung und einem guten lokalen Abendessen bevor es dann wieder in die Heimat geht. Eine rundum tolle Tour, die ich jederzeit weiterempfehlen würde.

Hier findet ihr das tolle Video zu seiner aufregenden Reise in den Kaukasus:

Wenn ihr mehr von David und Bergsteigen lesen wollt besucht doch mal seinen Blog: www.yourdailymilk.de


David L.

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