Kilimandscharo XXL und Camping Safari - Super Beratung und Vorbereitung
Tansania 16.11.2023

Kilimandscharo XXL und Camping Safari - Super Beratung und Vorbereitung

Wir haben folgende zwei Bausteine gebucht:

  • Kilimandscharo XXL - über die Lemosho Route zum Gipfel
  • Camping Safari Tansania - Manyara, Tarangire, Serengeti & Ngorongoro

Zunächst einmal ein ganz besonderes Dankeschön an Frau Miriam Hils, die sich viel Zeit für uns genommen hat und uns mit eigener Begeisterung super beraten und vorbereitet hat.

Und dann ebenfalls ein ganz besonderes Dankeschön an die Mitarbeiter vor Ort, die uns mit maximaler Motivation und Herzlichkeit in Tansania willkommen geheißen haben und uns diese unvergessliche, tolle Reise ermöglicht haben.
Da es im Netz bereits jede Menge Informationen, Berichte und Bilder zu finden gibt, möchte ich im Folgenden besonders auf 3 Punkte eingehen, die vielleicht künftigen Kilimandscharo-Bergsteigern helfen könnten:

  1. Wie fit muss ich sein?
    Ich bin 57 Jahre, wohne im Flachland und habe mich ein halbes Jahr mit Ausdauertraining vorbereitet. Im Winter mit Spinning und dann mit Jogging, mindestens 2 mal, möglichst 3 mal pro Woche. Ich bin sicherlich sportlich, aber nicht überdurchschnittlich. So konnte ich schließlich 10 km am Stück in einer Stunde joggen. Darüber hinaus macht es mir nichts aus, auch mal einen ganzen Tag (10 bis 12 Stunden) zu wandern, was eigentlich ebenso wichtig ist. Am Kilimandscharo ist die körperliche Belastung dann in Summe zwar eine ganz andere, aber diese körperliche Fitness hat mir sicherlich geholfen, die Tour auch genießen zu können.
  2. Was benötige ich an Ausrüstung?
    Da gibt es viele Informationen im Netz und natürlich auch eine fast perfekte Liste von Moja-Travel. Dennoch war ich mir bei einigen Dingen unsicher. Mit am wichtigsten sind alle Sachen gegen die Kälte (und auch Nässe, falls es regnet). Sonst ist das Vergnügen bald vorbei. Nachts sind es schnell mal -5°C bis -10°C. Das heißt, ein Schlafsack mit Komfortbereich für diese Temperaturen ist Pflicht. Wer nicht gut schläft, kann tagsüber auch nicht gut wandern. Bei Temperaturen von -15°C auf dem Gipfel haben uns unsere Skisachen (Jacke und Hose) gut warmgehalten. Man muss bedenken, am Gipfel angekommen ist man körperlich erschöpft, was warme Kleidung auch hier absolut erfordert. Dann haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Sachen verstauen. Moja-Travel empfiehlt einen Seesack, der von den Trägern gut geschultert werden kann. Wir haben einen leichten und günstigen 85 Liter Universal Schutzsack aus einer Art Zeltplane gefunden, der sich als ideal heraus gestellt hat. Die Träger packen diesen Sack nochmal in einen Kunststoffsack. Darüber hinaus haben wir uns drei wasserdichte, dünne Beutel mit 70, 40 und 8 Litern angeschafft, um im großen Schutzsack leicht Ordnung zu halten. Nicht gewusst, aber eventuell sehr empfehlenswert ist ein Nasenpflegeöl, welches bei der extrem trockenen und kalten Luft das austrocken der Nasenschleimhäute verhindert hätte.
  3. Was erwartet mich bei der Kilimandscharo-Besteigung?
    Der Kilimandscharo ist nicht mal eben so zu besteigen. Man muss es wirklich wollen und hier meine ich, ist das Wichtigste, sich gedanklich gut vorzubereiten, aber alle Sorgen, Stress und Ängste zu Hause zu lassen. Klar kann viel passieren, aber unser Guide sagte uns auch schon beim Vorbereitungsgespräch: „Auf dem Kilimandscharo stirbt keiner.“ Die Höhenkrankheit stellt sicherlich das größte Risiko dar. Darüber sollte man sich wirklich im Klaren sein und Symptome nicht ignorieren. Für eine gute Höhenanpassung sind die längeren Routen zu empfehlen. Jeder der bereits oberhalb des Regenwaldes startet, verpasst definitiv was. Und ich bin der Meinung, man sollte sowieso den Kilimandscharo nicht besteigen, nur um sagen zu können man war oben. Die ganze Tour ist ein Erlebnis und falls man es nicht bis oben schafft, sollte es einen nicht gänzlich unglücklich machen. Ich habe vor der Reise meinen Bekannten nicht von meinem Vorhaben erzählt, weil ich mich nicht unter Druck setzen wollte. Ich wollte aber hinterher gerne berichten, egal ob ich es schaffte oder nicht. Vielleicht noch ein Hinweis, den ich bei meinen Vorbereitungen so im Netz nicht gefunden habe: Da der Kilimandscharo direkt südlich des Äquators liegt, sind Tag und Nacht praktisch immer gleich lang. Mit Sonnenuntergang wird es aber auch schlagartig so kalt, dass man sich schnell in seinen Schlafsack verkriecht. Laue Abende von dem Zelt gibt es nicht. Man verbringt also täglich 12 Stunden im Schlafsack, natürlich mit allen damit verbundenen „Unannehmlichkeiten“ wie zum Beispiel, dass man nicht mehr weiß, wie man liegen soll oder dass man zwischendurch mal raus muss. Falls man den Gipfel erreicht, darf man abschließend nicht über den Ausblick enttäuscht sein. Der Gipfel ist flach, gleicht eher einem „Steinhügel“ und man steht gegebenenfalls über einer Wolkendecke, die einzig der Mawenzi mit seinen 5149 Metern durchbricht. Es gibt eben keine Panoramen, wie in den Alpen. Der gigantische Kilimandscharo steht da halt ziemlich allein. Auch einen alpenähnlichen Talblick gibt es nicht, da der Berg ebenfalls im Durchmesser riesige Ausmaße hat. Aber der Sonnenaufgang über den Wolken ist einfach unfassbar schön.

Ich habe während der Tour für mich ein Tagebuch geschrieben, was ich zuvor nie gemacht habe. Aber es macht das Erlebnis noch mal intensiver, ist später eine tolle Erinnerung und ich kann es jedem Abenteurer nur empfehlen, es ebenfalls zu tun.

Wir haben im Anschluss an unsere Kilimandscharo-Tour dann eine sechstägige Camping Safari gemacht. Man zeltet direkt mitten in der Serengeti (ohne Zaun). Am Ngorongoro-Kraterrand hatten wir eine Herde Zebras und eine Giraffe auf dem Zeltplatz. Im Tarangire waren es Antilopen, einfach phantastisch. Im Zelt hatten wir sogar Liegen, was nach unserer Kilimandscharo-Tour purer Luxus war. Auch hier bin ich der Ansicht, wer in ein Hotel geht verpasst was. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Wenn man nicht nur das Ziel hat, die Big Five zu sehen (wir haben weder Leoparden noch Nashörner zu Gesicht bekommen), kann man die unfassbare Artenvielfalt auf dieser Tour richtig genießen. Es sind schon besondere Highlights, die Zebras und Gnus in endlosen Schnüren auf ihrer Wanderung zu beobachten, mal ganz alleine für eine Stunde einer Elefantenfamilie zuzusehen oder auch den Mangusten auf dem Zeltplatz beim Spielen und den Webervögeln bei der Ausbesserung ihrer Nester zuzuschauen. Für mich waren auch immer die Giraffen ganz außergewöhnlich tolle Tiere, die mal mitten im Wald und mal auf weiter Ebene, mal alleine und mal zusammen mit Zebras oder Antilopen anzutreffen waren.


Udo S.