Ein finnisches Wintermärchen im Februar
Tag 1 – Die Anreise
Unsere Reise begann am Hauptbahnhof Ulm und führte uns über Frankfurt an den Flughafen in Kuusamo. Schon im Flugzeug merkten wir, dass uns eine ganz besonderer Urlaub bevor steht. Die weiße Landschaft, die zugefrorenen Seen unter uns und die Winterausrüstung der anderen Fluggäste ließen die Hoffnung auf ein unvergessliches Abenteuer aufkeimen. Nachdem wir über das weiße Rollfeld zum Gate fuhren und unsere Koffer eingesammelt hatten, wurden wir freundlich empfangen und zum Shuttle-Bus gebracht. Die Fahrt zur Sajia Lodge über schneeweiße Straßen dauerte etwa 1 Stunde.
Nach einer kurzen Begrüßung konnten wir aufs Zimmer und unsere Outdoor-Ausrüstung abholen. Zur Verfügung gestellt wurden ein Schneeoverall, warme Fäustlinge, Wollhandschuhe, eine Sturmhaube, eine Mütze und warme Schuhe. Die Ausrüstung war in einem sehr guten Zustand und bei den Außentemperaturen von bis zu -26° Celcius dringend erforderlich. Das Apartment bestand aus einem Wohnzimmer mit Küchenzeile, einem Schlafzimmer, einem Bad mit Dusche, Klo und Sauna, und einem Windfang zum täglichen Aus- und Anziehen der Winterkleidung. Alles war sehr sauber und in einem sehr guten Zustand. Insgesamt war es sehr ruhig und draußen konnten wir voller Vorfreude bereits die ersten Huskys bellen hören.
Tag 2 – Einführung Langlauf (Dauer 2,5 Std.)
Nach dem Frühstück ging es zur Langlauf-Einführung. Unsere Gruppe bestand aus 8 Gästen und einem Guide. Nachdem wir unsere Skier und Schuhe bekommen haben, wurde uns die grundlegende Technik des klassischen Langlaufs erklärt. Nach etwa 30 Minuten Training inklusive eines kurzen Warmups ging es auf die 4km lange Loipe. Diese Route war für blutige Anfänger wie uns ideal. Jeder Teilnehmer konnte in seinem eigenen Tempo los marschieren und die sagenhafte Winterlandschaft genießen. Während den kurzen Verschnaufpausen wurden uns Hintergrundinformationen zur Landschaft und den örtlichen Gegebenheiten erklärt. Pünktlich zum Mittagessen erreichten wir wieder die Lodge. Nach dem Mittagessen stand der Rundgang über das Gelände auf dem Programm. Vorbei an dem Iglu, den Glasdachhütten, einem Eisbecken, der Rauchsauna, und einer Kota endete unser Rundgang bei den Huskys.
Tag 3 – Einführung Hundeschlitten (Dauer 2,5 Std.) & Fatbike (Dauer 3 Std.)
Das erste Highlight unserer Reise stand an: Eine Husky- Schlittentour. Auf 6 Schlitten mit jeweils 5-6 Hunden kam ein Guide, der mit dem Schneemobil voraus fuhr. Doch bevor der Ausflug begann durften wir zum Kennenlernen erstmal mit den Huskys kuscheln. Anschließend wurden uns 3 Handzeichen zur Kommunikation und die notwendigen Grundlagen erklärt. Und schon ging es los durch die atemberaubende Natur. Über den zugefrorenen See ging es in kleinere Wäldchen, wobei alle Bäume mit Schnee bedeckt waren. Die Huskys laufen dabei brav ihrem Vordermann nach, sodass man sich voll und ganz auf die Natur konzentrieren kann. Immer wieder legten wir kurze Stopps ein, zum einen um Bilder zu machen zum anderen erkundigte sich der Guide, ob alles okay ist. Wir fühlten uns während der Fahrt super sicher und der Guide gab uns gute Tipps, wie wir die Finger und Beine warm halten konnten.
Die Fahrt mit dem Hundeschlitten, die Stille, in der man den Schlitten über den Schnee gleiten hörte, die weiße Winterlandschaft und die Freude der Huskys sobald sie wieder los laufen dürfen ist eine unvergessliche und wunderschöne Erinnerung, die wir niemals vergessen werden. Nach der etwa 2 stündigen Ausfahrt durften wird dabei helfen die Huskys zu versorgen. Zum einen musste das Geschirr abgenommen und zum anderen die Hunde in ihren Käfig gebracht werden. Nachdem die Schlitten versorgt wurden ging es auch schon wieder zum Mittagessen. Am Nachmittag entschieden wir uns die Strecke vom Vormittag mit zwei geliehenen Fatbikes (10€/halber Tag) nachzufahren. Dies war deutlicher anstrengender als erwartet und so ließen wir es bei der Hälfte der Strecke sein.
Tag 4 – Rentierfarm (Dauer 5 Std.)
An diesem Tag ging es um 9:15 Uhr in einem Reisebus (19 Personen) zu einer kleinen Rentierfarm, die etwa 45 Fahrminuten von der Lodge entfernt ist. Liebevoll wurden wir von dem Besitzer auf Deutsch begrüßt. Zunächst klärte er uns über die Geschichte Lapplands und die Geschichte und die Vorbesitzer der Farm auf, bevor wir direkt zu den Rentieren in das Gehege durften. Diese durften wir etwa 20min Füttern, Streicheln und Fotografieren. Anschließen ging es in das private Wohnzimmer des Farmbesitzers. Neben Kaffee und Tee wurde uns selbstgemachter Kuchen und belegte Schnitten angeboten. Im gemütlichen Ambiente wurde uns weiteres Hintergrundwissen zu den Themen Rentiere und Forstwirtschaft in Finnland vermittelt. Auf sehr sympathische und liebevolle Art und Wiese lernten wir seinen Lebensalltag kennen. Zur Auflockerung sang er uns finnische Lieder vor. Die Zeit verging leider wie im Flug. Bei dem Ausflug haben wir insgesamt einen sehr einen sehr schönen und familiären Einblick in die Rentierfarm bekommen und dies ist keines falls mit einer Touristenabfertigung zu vergleichen. Auf dem Rückweg hatten wir noch 40 Minuten Zeit ein kleines Städtchen unsicher zu machen. Um 14:00 Uhr gab es dann Mittagessen in der Lodge.
Tag 5 – Tagesausflug Hundeschlitten (Dauer 5 Std.)
An diesem Tag stand der Tagesausflug mit den Huskys auf dem Programm. Pünktlich um 10:00 Uhr ging es los. Zuerst musste den Hunden das Geschirr angelegt werden, bevor sie an den Schlitten gespannt werden konnten. Auch der heutige Rundkurs führte uns durch eine traumhafte Naturlandschaft. Auf dieser ein wenig anspruchsvolleren Route ging es kurz vor der Pause mehrere Mal ein wenig bergauf und -ab. Bei den steileren Anstiegen schauten die Hunde dabei zurück und signalisierten, dass sie ein wenig Hilfe brauchen um den Anstieg bewältigen zu können. Man konnte entweder mit einem Bein anschubsen oder dem Schlitten hinterher laufen ohne dabei die Hände vom Schlitten zu nehmen. Nach dem letzten Anstieg wurde für die Zubereitung des Mittagessens und zum Aufwärmen ein Lagerfeuer entzündet. Wir wurden bestens mit Suppe, Sandwichs, einer kleinem Nachtisch, sowie heißem Saft, Kaffee und Tee versorgt. Nach der Pause ging es gemütlich zurück zur Lodge. Dort angekommen haben wir geholfen unsere treuen Wegbegleiter zu versorgen. Auch die zweite Huskytour war traumhaft. Das Gleiten durch die atemberaubende Winterwelt, die Freude der Hunde beim Laufen, die absolute Stille und die Geräuschkulisse durch die Hunde werden wir nie vergessen.
Tag 6 – Schneeschuhwanderung
An dem sechsten Tag ging es auf eine Schneeschuhwanderung. Der Weg war bereits gut fest getreten, an mehreren Stellen konnten wir uns jedoch abseits vom eigentlichen Pfad im Tiefschnee auspowern. Immer wieder machten wir kurze Stopps und unser Guide erklärte uns zu welchem Tier die Spuren im Schnee gehörten. Bei einer Pause mit Lagerfeuer gab es wieder heißen Saft, Tee, Kaffee und eine finnische Süßspeise, die wir mit Stöckchen über dem Feuer erwärmen konnten. Auf dem Rückweg sind wir noch über das Rentiergehege eines Nachbars gelaufen, sodass wir nochmal schöne Bilder von diesen scheuen Tieren machen konnten. Der Rundgang war für jedermann gut machbar und wir erreichten die Lodge pünktlich zum Mittagessen. Am Nachmittag ging eine Gruppe zum See zum Eisangeln, wir entspannten uns aber lieber in der Sauna und bereiteten uns mental auf das nächste Highlight unserer Reise am kommenden Tag vor.
Tag 7 – Tagesausflug Schneemobil (Dauer 5 Std.)
Jeder Teilnehmer durfte ein eigenes Schneemobil fahren und so ging es mit insgesamt 2 Guides und 10 Teilnehmern auf eine 5 stündige Ausfahrt. Auch zu Beginn dieser Aktivität wurden uns 3 Handzeichen zur Kommunikation und die Steuerung der Schneemobile erklärt. Am Vormittag fuhren wir über den See und schmale Wege durch mehrere Wäldchen und konnten die zauberhafte Winterwelt genießen. Das Schneemobil fahren fühlt sich dabei zunächst ungewohnt an, ist aber sehr leicht und macht sehr viel Spaß. Die zwei oder drei Straßenüberquerungen wurde von den Guides perfekt organisiert. Das Mittagessen fand am Lagerfeuer in einer Kota statt. Wir konnten uns Bratwürste grillen und zudem wurden Suppe, Sandwichs, heißer Saft, Tee und Kaffee zur Verfügung gestellt. Zum Nachtisch gab es eine Teigtasche. Nach der Mittagspause durften wir entscheiden ob wir mit Höchstgeschwindigkeit über einen See donnern (70km/h) oder es lieber gemütlicher Angehen lassen. Nach dem kleinen Adrenalinkick ging es auf Waldwegen wieder zurück in Richtung Lodge. Unsere Befürchtungen, dass die Hände abfrieren, wurden aufgrund der Griffheizung für Fahrer und Sozius nicht wahr. Die Schneemobiltour war eine sehr schöne und neue Erfahrung, bei der auch genug Adrenalin ins Blut gepumpt wurde. Die Tour war super organisiert und wir fühlten uns zu keiner Zeit unsicher oder in Gefahr. Am späten Nachmittag wurde dann die Rauchsauna der Lodge eingeheizt. Zuerst durften die Damen und anschließend die Herren diese besondere Sauna nutzen. Zur Abkühlung wurde ein Loch in die Eisdecke des zugefrorenen Sees geschlagen.
Tag 8 – Rückreise
Am Samstagmorgen konnten wir noch ein letztes Mal die zimmereigene Sauna benutzen, bevor um 11 Uhr ausgecheckt werden musste, und um 13 Uhr der Shuttle-Bus zum Flughafen abgefahren ist.
Verpflegung
Die Verpflegung war sehr gut und super lecker. Uns hat besonders gut gefallen, dass nach echter finnischer Küche gekocht wurde. So gab es fast zu jeder Mahlzeit Essiggurken und Preiselbeermarmelade. Jeder konnte so viel essen wie er wollte und es war immer ausreichend vorhanden. Zum Trinken gab es 2 verschiedene Säfte, Wasser, Kaffee und Tee. Zudem hätte man sich auch weitere Getränke (Bier, Wein, Cola) kaufen können. - Frühstück (zwischen 8:00 bis 10:00) Joghurt, Müsli, Brötchen / Brot, Käse, Wurst, Ei
- Mittagessen (12:30): Suppe, meist mit Fleisch / Fisch
- Abendessen (18:00): Vorspeise: Brot und Salat, Hauptgang: Fleisch / Fisch und Beilage (Kartoffeln, Karotten, ...), Nachtisch: Kuchen, Mousse :-)
Packliste
- Lange Skiunterwäsche- Dünne und dicke Socken
- Jogginghose
- Fleecepullover
- Skibrille
- Kamera
Ich wünsche euch viel Spaß bei eurer Reise nach Finnland!
Patricia & Markus
Begeisterte Abenteuer-Reisende