Costa Rica Reise in Zeiten der Pandemie
Costa Rica 15.03.2021

Costa Rica Reise in Zeiten der Pandemie, Weihnachten 2020 (Lockdown in Deutschland und Österreich) – Ein Erfahrungsbericht

"Geht das denn, darf das denn sein?" "Ja!"
Warum meine unbedingte Empfehlung lautet, die Reise bei den Abenteuer-Spezialisten zu buchen, und wie die Situation vor Ort in Costa Rica aussah erfahrt Ihr hier.

Gesundheit & Sicherheit hatte ständig die oberste Priorität auf dieser Tour im Zeichen von nachhaltigem Tourismus. Organisiert von den langjährig erfahrenen Moja-Travel-Spezialisten, in Zusammenarbeit mit dem Tour-Operator. Und allen weiteren Kooperations-Partnern, vom Hotel über Busfahrer bis hin zum Wildlife-Guide / Nationalparks.

Dezember 2020.
Der Newsletter einer Fluggesellschaft in meinem Email-Postfach lässt mich zum Telefon greifen und die Nummer von Moja wählen.

Tatsächlich gibt es Möglichkeiten zu reisen und sogar einige Länder, aus deren Rückkehr keine Quarantäne verordnet wird.
Wie immer bekomme ich wertvolle Auskünfte, ist es ein angenehmer Austausch.
Mit meiner ausdrücklichen Erklärung „es muss nicht unbedingt sein, wenn es sich gut ergibt natürlich gerne!“ sind kurze Zeit später die erste Übersicht und Angebote da.
Einige interessante Reiseziele scheiden für mich aus persönlichen Gründen aus. Costa Rica, das als einziges Land in Zentral-/Südamerika auf sanften, nachhaltigen Tourismus setzt, steht schon lange auf meiner Wunschliste.

Das Abenteuer beginnt vor dem tatsächlichen Abflug.
Meine Tanten bezeichnen mich als Tour-erfahren, reiseroutiniert. Dieses Mal ist alles anders. Gefühlte 100 Fragen gilt es zu klären, welche die Regelwerke der grenzüberschreitenden Corona-bedingten Restriktionen aufwerfen.
Kathleen und Katja führen mich Schritt für Schritt durch den Prozess und bewahren mich gleich mal vor einem äußert kostspieligen Fehler:
Die attraktiven Flugpreise der United Airline, mit Zwischenlandung in USA, regen im Vergleichsportal zur Buchung an. Dort steht aber nicht geschrieben, dass man nicht in die USA bzw. über die USA einreisen darf.
Das hat andere Reisende viele hundert Euro gekostet, deren Flug verfiel, wie ich später in Costa Rica höre.

Zum ersten Mal buche ich eine Reiserücktrittskostenversicherung dazu. Das Restrisiko ist mir einfach zu hoch – was, wenn mein freiwilliger PCR-Test vor Abflug ein unerwartetes Ergebnis bringt?
Kathleen führt mich auch durch den Versicherungsdschungel bis zum Abschluss.
Ebenso durch den Buchungsprozess bei der costaricanischen Versicherung, denn Costa Rica verlangt eine ganz spezielle Covid19-Reisekrankenversicherung, deren Anforderungen kein europäischer Versicherer erfüllt. Der QR-Code muss mit der Einreiseanmeldung und weiteren Corona-Erklärung vorgelegt werden.

Ob sich all der Zusatzaufwand lohnt? Ja, absolut!
Angekommen in San José beginnt eine ganz besondere Zeit, die ich keinesfalls missen möchte.
Eine Ahnung davon, wie wunderschön Costa Rica ist, bekommt Ihr bereits mit einem Blick ins Internet, Bildband oder Reisedokumentation 😊

Meine Eindrücke und Erkenntnisse speziell im Zusammenhang mit der Pandemie:

Dem Himmel sei Dank habe ich die Gruppenrundreise gebucht.
Besonders außerhalb der Pandemie-Situation wäre es eine Selbstfahrer-Buchung geworden. Die Echtzeitberechnung der Fahrdistanzen mit online maps funktioniert bspw. in Kanada hervorragend, in Costa Rica gar nicht. Es ist mit der 2- bis 3-fachen Fahrzeit zu rechnen, was mir auch andere Reisende während der Tour bestätigen.
Ich denke an den absolut extremem alleine zu bewältigenden Stress: Bis zu 7 Stunden Fahrzeit, nebenbei Online-Reservierungen vornehmen, diese gebuchten Timeslots erwischen, sich ständig auf dem Laufenden halten mit möglicherweise neuen Verordnungen, rechtzeitig ein gutes Essen finden (Restaurant schlossen zw. Weihnachten und Neujahr um 19 Uhr) u.v.m.
Und bin einmal mehr dankbar im Kleinbus zu sitzen, tiefenentspannt unter Jeffs Führung, der alles professionell organisiert.

Auch auf dem Land, mitten im Grünen, sehe ich die Einheimischen im Freien Mund-Nasen-Schutz tragen.

Es gibt nicht nur an jedem Hotel- und Restaurant-Eingang Desinfektionsmittel sondern aller meistens sogar Waschbecken mit Fußtritt-Schaltung.
Ganz ruhig, selbstverständlich, unaufgeregt wird bei den Hoteleingängen, Zutritt zum Nationalpark etc. Fieber gemessen, Hände gewaschen (bis zu 10 Waschbecken bei Nationalpark-Eingängen), desinfiziert und Maske getragen.
Die Nationalparks und diverse ähnliche Einrichtungen haben auf Online-Registrierung inkl. Kartenzahlung umgestellt, was die Besucherzahl mit Timeslots reguliert und Warteschlangen vermeidet.
Unser Running Gag, bitte nicht wörtlich nehmen: "Gerade, dass nicht die Faultiere desinfiziert werden" ;-)

Unsere Gruppe mit 8 Leuten plus unserem Guide Jeffrey spielt sich schnell ein. Jeff ist professionell, hilfsbereit, supernett und passt unauffällig mit Argusaugen auf uns auf, und auf unser Umfeld.

Die Dankbarkeit diese Tour machen zu dürfen ist riesengroß. Wir sprechen es oft aus und es auch unausgesprochen präsent. Wir halten eine gute Balance, sprechen öfter kurz, aber keinesfalls ständig über die alles dominierenden Themen der Nachrichten.

Im Gegensatz zum deutschsprachigen Raum wo bspw. die lockdown-bedingt geschlossenen Hotels einen Großteil des Vorjahresumsatzes durch Regierungshilfen ersetzt bekommen, gibt es in vielen anderen Ländern Null Ersatz für den 90% bis 100%igen Verdienstausfall. Daran hängen unzählige Existenzen, Familien. Die Einheimischen freuen sich wieder einige Gäste zu haben und bedanken sich, dass man ihr Land wieder besucht.

Immer wieder stellt sich mir die Frage, wie die Menschen hier die Fixkosten decken können, wie sie es existenziell durchstehen bspw. in einem Hotel, dass normalerweise um diese Jahreszeit bis zum letzten Bett ausgebucht ist, mit nur 10 Gästen offen halten können.

Eine Vermutung bestätigt sich im Gespräch: alle Angestellten mussten entlassen werden. Jetzt hilft die ganze Familie zusammen, die Versorgung für so wenige Gäste aufrecht zu erhalten.

Auch die "Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte" des Reiseveranstalter sind auf Gäste angewiesen: Unser Eintrittsgeld für die interessante Führung durch eine kleine Kaffeeplantage unterstützt den Fortbestand, die Arbeitsplätze.

Das Jaguar Rescue Center, ein Tierrettungszentrum in der Nähe von Puerto Viejo de Talamanca, ist der Rehabilitation von misshandelten, verletzten, verwaisten und / oder beschlagnahmten Tieren gewidmet.
Die Regierung hat einen wichtigen Schritt getan und verboten, Wildtiere als Haustiere o.ä. zu halten. Allerdings gibt es keinerlei Vorgaben, was mit den Tieren passiert, nachdem sie von der Polizei befreit / beschlagnahmt wurden.
Dieses, und andere Tierrettungszentren erhalten keine Unterstützung von der Regierung und sind auf die Eintrittsgelder und Spenden von Reisenden angewiesen, um die hohen Kosten für Medikamente und Futter aufzubringen. Unser Führer, ein gehaltloser Volunteer, bedankt sich mindestens 10mal während der eineinhalbstündigen Führung für unseren Besuch, was eben die Grundversorgung ermöglicht.

Es gäbe noch so vieles zu berichten… wobei ich nur wärmstens empfehlen kann, dieses wunderbare Land selbst zu besuchen. Ja, auch in Zeiten einer Pandemie, die Abenteuer-Spezialisten führen Euch bestens durch alles Organisatorische bis buchstäblich "durch den Dschungel".

Safe travels, enjoy & best wishes!

Ines

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Ines Drexler